Donnerstag, 1. Oktober 2015

2. Post


Bist Du der Ansicht, dass eine politische Partei im Wahlkampf bei der Wahrheit bleiben sollte? Und wenn ja bzw. wenn nein, warum? Oder "lügt" die SVP hier gar nicht?

Eine ehrliche, organisierte und zum Wohle des Landes operierende  Partei sollte sich vor dem Volk der Wahrheit bedienen und möglichst transparent sein. Anstatt sich Situationen zum Eigengebrauch zurecht zu biegen muss eine Partei im Stande sein die Probleme des Landes realitätstreu zu schildern und konkrete, realisierbare Lösungsvorschläge darzulegen. Dies beinhaltet das dem Volk alle Informationen zu bestimmten Angelegenheiten bereitgestellt werden müssen, und diese nicht überspitzt bzw. verharmlost werden. Leider existiert weltweit keine einzige Partei dieser Art. Lügen, betrügen, verheimlichen und massloses übertreiben stehen in der Politik weltweit auf der Tagesordnung. Sehr deutlich wird dies in  Wahlkämpfen. Man befasst sich nur noch mit populären Themen und gibt möglichst viele falsche versprechen um als Partei oder Individuum seine Macht auszubauen. Solche Art von Wahlkamps-Politik, die darauf basiert mit Hilfe von Propaganda, Versprechen, und Gefälligkeiten die eigene Wählerschaft bei Laune zu halten anstatt über wichtige Themen wie z.B. Umweltschutz zu sprechen, hindert Aktiv den sozialen Fortschritt jedes Landes.
Der Wahlkörper ist ausserdem meistens bereit eine für mögliche Zukunft grösseren Wohlstands über Qualen anderer Völker, Ausbeutung der Umwelt und korporative Regierung hinwegzusehen.
Die Frage sollte nicht lauten ob Parteien bei der Wahrheit bleiben sollen, sondern wie können wir sie davon abhalten uns, und jene die weniger gebildet sind als wir, die Köpfe mit ihrem Schrott zu füllen? Wie können wir uns selbst schulen kritischer mit manipulativen Medien umzugehen und wie können wir Politiker finden die unser Land mit anderem als nur Geld, Religion und Nationalstolz zu bereichern versuchen?

Samstag, 19. September 2015

1. Post

Aufwärmübung
Gewichtiges Vokabular für frei flottierende Gedanken: Verfasse einen Text zu einem Thema deiner Wahl und verwende in ihm eine beträchtliche Auswahl folgender Präpositionen und Konjunktionen.

Präpositionen (Das sind die Partikel, die einen bestimmten Kasus verlangen....): entlang, entgegen, gegenüber, nebst, samt, zufolge (oder infolge), diesseits, mangels, mittels, unweit, ungeachtet, ausser.

Unterordnende Konjunktionen (Das sind die Partikel, die einen Nebensatz einleiten...): als wenn, ob, indem, obschon, sooft.

So fremd euch das Vokabular auch vorkommen mag: In schriftlichen Texten mit akademsischem Niveau wird es verlangt. Also sollte es auch in euren Texten aufzufinden sein...

Obschon mir kurze Haare den Grossteil meines Lebens das Gefühl eines anständigen Aussehens bescherten, reizte mich der Gedanke nebst allen kurz-Haarschnitten deren Subjekt ich bereits geworden war , den guten als auch den haarsträubenden, mir wenigstens einmal meine Haare lang wachsen zu lassen.Vor allem machte sich dieser Wunsch bei den saisonalen Schuren, die meine liebste Mutter in den frühen Jahren meines Lebens an mir vollzog, bemerkbar. Doch diese Torturen hatten nicht einzig einen Hass auf Rasierer zufolge, sie schnitten sich von Mal zu Mal immer tiefer in mein Bewusstsein und verzerrten somit das Selbstbild meines jungen Ichs. In späteren Phasen meiner Kindheit, in denen der freudige Gang zum Friseur die stillen Minuten der halbnackt in der Badewanne wartenden Verzweiflung ersetze, wandelte sich die Furcht vor dem Schneiden in eine Furcht vor den wertenden Blicken der Welt um. Ich konnte mir, entgegen meiner Wünsche, nicht erlauben mein Haar unweit einer Länge wuchern zu lassen in der es nicht mehr möglich gewesen wäre es mit Kamm und Gel zu bändigen. An schlechten Tagen verbrachte ich Stunden damit jeden kleinsten Mängel zu beseitigen, jedes vom Gesamtbild abweichende Haar samt Wurzel gänzlich auszurotten und trotzdem immer tiefer in Selbstverabscheuung zu versinken. OCD, Obsessive-Compulsive disorder! So nannte es der Arzt im Buch das mir eine Freundin, deren Mutter Psychiaterin war, nach unserem zweiten gemeinsamen Klassenlager, aufgrund grosser Sorgen ihrerseits, gab. Er erklärte auch ich bräuchte etwas, etwas um als Ablenkung zu dienen und mir Kraft zu verleihen. Dazumals hatte ich keine Ahnung wie ich so etwas finden konnte und ob es dieses etwas in meinem Fall überhaupt gab. So fuhr ich fort und hatte mich damit abgefunden jede unbedeutendste Bemerkung sich in meine Gedanken einbrennen zu lassen als wäre sie flüssiges Blei welches langsam aber sicher erstarrt um mich immer mehr in die Tiefen meiner Verzweiflung zu ziehen. An einem Samstag Abend, der nur dem ertränken meines Kummers, in billigen Whisky gemischt mit Cola, hätte gewidmet  sein sollen, holte mich das Schicksal jedoch ein. An diesem Abend drehte sich meine kleine traurige auf den Kopf und ich wurde ein Skinhead.